Ungefähr 200 Millionen Tonnen an Plastik werden jedes Jahr produziert. Eine Riesenmenge bei der es bis zu 3.000 Jahre dauern kann, bis das Plastik zerfällt. Was sollten wir mit all dem Plastikmüll machen, den wir produzieren?
Ich habe bereits über Lösungen zur Säuberung der Ozeane geschrieben und was mit Plastikmüll in Kenia passiert, aber es Bedarf mehr als dieser beiden Konzepte!
Plastik als Treibstoff
Azza Abdel Hamid Faiad ist eine 16-Jährige ägyptische Studentin (Zahran Sprachschule in Alexandria). Sie hat eine Methode entwickelt um Plastikmüll in Bio-Treibstoff zu wandeln mit Hilfe eines Katalysators (Aluminosilikatkatalysator). Der Katalysator splittet den Plastikmüll auf und produziert gasähnliche Stoffe. Im Anschluss wird alles in Ethanol gewandelt, welches dann als Bio-Treibstoff nutzbar ist. Die Idee ist wirtschaftlich und ökologisch super. Biokraftstoff und die Möglichkeit, Plastikmüll für einen guten Zweck zu recyclen. Es fehlt allerdings noch an einer Finanzierung zur Umsetzung des Projekts. (via greenprophet)
Plastik wird zu Kunst
»Love your plastic« ist einKunstprojekt eines Freundes von mir. Seine Kunststücke sind aus recyclten Plastik gemacht und die Motivation besteht darin, Aufmerksamkeit zu erlangen im Bezug auf den heutigen Umgang mit diesem Rohstoff.
So sieht es aus:
LOVE YOUR PLASTIC PYRAMIDE von Johannes Kempe
LOVE YOUR PLASTIC GLÄNZENDE HÜLLE von Johannes Kempe
Für weitere Stücke und Arbeiten von Johannes Kempe schaut bei facebook oder der Website (loveyourplastic.com) rein.
Plastik Klamotten aus Pfandflaschen
Keine neue Idee aber ich denke dennoch erwähnenswert. Klamotten werden aus Plastik gemacht bzw. Kunststoffen. Polyester ist eines der meist genutzten Materialien für die Herstellung von Kleidung. Dieses Polyester wird aus Öl gemacht und wie wir wissen ist Öl ein begrenzter und teurer Rohstoff. Also sollten wir uns daran machen weitere Möglichkeiten zu finden wie wir Plastikmüll recyceln können. In Deutschland gibt es beispielsweise ein Pfandflaschen-System. Jede Plastikflasche im Einzelhandel die verkauft wird, hat zusätzlich dem Einkaufspreis, einen kleinen Pfandbetrag im Preis. Diesen gibt es zurück, wenn die Flasche beim Einzelhändler wieder abgegeben wird und so dem Recycling-Prozess übergeben wird. Leider haben erst ein paar Länder in der EU dieses System:
- Dänemark
- Finnland
- Estland
- Kroatioen
- Niederlande
- Norwegen
- Schweden
- Schweiz
Warum ist ein solches Pfandsystem wichtig? Weil Plastikflaschen Polyester enthalten, daher stammt auch der Name PET-Flasche. Die Flaschen werden nach der Rückgabe geschreddert und werden kleine Plastik-Flocken. Diese kleinen Flocken werden geschmolzen und daraus wird dann Kleidung hergestellt.
Foto: Johannes Kempe – loveyourplastic.com